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CVJM Büschergrund Weltweit

Ghana Reisebericht 2022

Reisebericht Ghana 2022

 

Nachdem der letzte Besuch des CVJM Büschergrund in Ghana im Herbst 2020 leider coronabedingt ausfallen musste, freute sich unsere elfköpfige Crew, die aus drei Generationen bestand, umso mehr, in diesem Jahr die Partnergemeinde in Konongo besuchen zu können. Und so machten wir uns am 15. Juli 2022 auf den Weg zum Flughafen in Düsseldorf, um unsere Reise anzutreten. Die erste Nacht verbrachten wir in Accra, der Hauptstadt von Ghana. Das Hotel hielt bereits erste Besonderheiten bereit, die uns auf die noch folgenden (glücklicherweise kleineren) Abweichungen von deutschen Hygienestandards in den nächsten Tagen vorbereiten sollten. Doch so schnell waren wir natürlich nicht unterzukriegen. Als wir am nächsten Tag beim YMCA in Konongo eintrafen, wurden wir herzlich von Freunden und altbekannten Gesichtern begrüßt. 

Die darauffolgenden Tage verbrachten wir in Konongo. Wir verschafften uns zunächst einen Überblick über das, was die Mitglieder des YMCA aktuell beschäftigt und an welcher Stelle Unterstützung benötigt wird. Darüber hinaus begutachteten wir das Gebäude, um die nächsten Renovierungen und Erneuerungen zu planen. Außerdem interessierte uns natürlich, ob der Brunnen in der Mitte des Dorfes inzwischen funktionierte. Der Bau des Brunnens und des Bohrlochs wurden in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung Konongo durchgeführt. Corona und ein Regierungswechsel haben dieses Projekt jedoch leider sehr erschwert. Gespräche mit Anwohnern zeigten uns, dass der Brunnen zwar Wasser gefördert hat, momentan aber nicht mehr funktioniert. Wir stehen nur wieder im Gespräch mit der neuen Verwaltung, um das Problem zu beheben. 

 

Ghana Brunnen

 

Am Sonntag besuchten wir den Gottesdienst der Methodistengemeinde in Konongo. Dort erwartete uns eine lebhafte und aufgeweckte Stimmung, die ein wenig über das „charismatische Temperament“ der siegerländischen Gottesdienstbesucher hinausging 😉. Dies wurde uns spätestens zu dem Zeitpunkt klar, als wir die Kollekte, ebenso wie die anderen Gemeindebesucher, tanzend nach vorne brachten. Doch beim Lesen und Predigen aus der Bibel klangen schnell vertraute Töne an, die uns spüren ließen, dass wir trotz aller kulturellen und äußerlichen Unterschiede eng mit unseren Geschwistern in Konongo verbunden sind. 

 

Ghana Gottesdienst

 

Am darauffolgenden Tag lernten wir gemeinsam mit Edward, dem stellvertretenden Vorsitzenden des YMCA, die Vorschule bis Oberstufe der Wesley Senior High School in Konongo kennen. Die Kinder waren sichtlich fasziniert von den vielen hellhäutigen Besuchern und begrüßten uns mit lauten Bewegungsliedern. Es war eine interessante Erfahrung für uns, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen dem ghanaischen und dem deutschen Schulsystem festzustellen. Überrascht nahmen wir den spärlichen Essensbereich wahr, indem sich die Kinder in den Pausen einen kleinen Snack holen konnten. Bei der Begehung des weiteren Geländes wurde uns zunächst ein solide gebautes Sanitärgebäude gezeigt. Zu unserer Enttäuschung stellte sich jedoch heraus, dass dieses nicht in Benutzung genommen werden kann, da die Wasserversorgung fehlt. Diese wäre durch einen einfachen Wasserbehälter, der neben dem Gebäude abgebracht werden müsste, sicherzustellen. Der CVJM bot an dieser Stelle seine Unterstützung an, um den Kindern in der Schule und damit den sozialen Bedürfnissen der Menschen vor Ort konkret helfen zu können. 

 

Ghana Schultoilette

 

Ghana Schulkinder

 

Am Dienstag besuchten wir wie geplant den Markt in Konongo, der mit intensiven Anblicken und Gerüchen bleibende Erinnerungen hinterließ. Auch hier stachen wir aufgrund unserer Hautfarbe deutlich aus der chaotischen Menge heraus. Doch viele der Einheimischen ließen uns mit einem herzlichen Lächeln wissen, dass wir unter ihnen willkommen waren. 

 

Ghana Markt

 

Am nächsten Tag erfolgte schließlich die offizielle Übergabe des Krankenwagens, der bereits im Dezember 2021 mithilfe der Spedition Kühne und Nagel und der Unterstützung von Fahrzeugtechnik Pal, dem DEKRA-Prüfer Bertram Stahl sowie vielen aktiven Mitgliedern des CVJM nach Konongo gebracht wurde. Der Krankenwagen konnte in sehr dankbare Hände des örtlichen Krankenhauses übergeben werden und leistet dort weiterhin einen wertvollen Dienst. 

 

Ghana Übergabe Krankenwagen

 

Ghana Gruppenbild mit RTW

 

Am Donnerstagmorgen brachte uns Frank, unser ghanaischer Busfahrer, der uns in den nächsten Tagen begleitete, zum YMCA in Koforidua, wo wir die nächsten beiden Nächte verbrachten. Zunächst besuchten wir die nahegelegene Schokoladenfabrik „Fairafric“, in der uns der Herstellungsprozess von fair produzierter Schokolade, angefangen beim Pflücken der Kakaobohnen bis zum Genießen der fertigen Schokolade, gezeigt wurde. Es war für jeden von uns ein Erlebnis der besonderen Art, bei etwa 30 Grad mit Gummistiefeln durch die tropische Kakaoplantage zu laufen, um etwas über die ersten Schritte des Ernteprozesses aus der Hand eines Farmbesitzers zu erfahren. 

 

Ghana Kakaobohnen

 

Ghana Schokolade

 

Ghana Fairafric

 

Zwei weitere Highlight erwarteten uns bei einem Besuch der Glasperlenfabrik am Freitag. Der Leiter der Institution nahm sich viel Zeit, um uns über die Situation der alleinerziehenden Mütter vor Ort zu berichten und er demonstrierte uns, wie die Frauen mithilfe von Glasabfällen wunderschöne Perlen herstellen, die sie anschließend zu Schmuck weiterverarbeiten. Die Souvenirs, die wir dort kauften, werden uns noch lange an diesen eindrucksvollen Besuch erinnern. Anschließend fuhren wir weiter in einen nahegelegenen Nationalpark, wo wir den sogenannten „Umbrella Rock“ und die „Boti Falls“ besuchten. Wir genossen die grüne Natur und das etwas unwegsame Gelände, das schließlich schöne Ausblicke für uns bereithielt. 

 

 

Ghana Boti falls

 

Die beiden letzten Tage unserer Reise verbrachten wir an dem schönen Sandstrand in Kokrobite. Hier ließen wir die Eindrücke der letzten Tage nachwirken, genossen noch einmal die gute ghanaische Küche und das ein oder andere Kaltgetränk, bevor sich unsere Reise am 25.7. langsam dem Ende entgegen neigte. Wir verließen Ghana schließlich mit vielen wertvollen Begegnungen und Eindrücken, die noch lange nachwirken werden.

 

Carina Peter